In den Kommentar-Dialogen des letzten Beitrags, wo es um Lichtmess-Wetter und -Bräuche gegangen ist, hat Gelia eine interessante Überlegung angestellt, die mich dazu brachte, mal ein wenig zu rechnen...
Gibt es eigentlich auch ein umgedrehtes Lichtmess für den Spätherbst?
Lichtmess, der 2. Februar, an welchem der Tag abends genau eine Stunde länger ist und das Licht überhaupt eine ganz besondere Qualität hat, ist genau 40 Tage nach Weihnachten. Ich zählte also zurück, wie das mit der "umgedrehten Lichtmess im Spätherbst" sein könnte. Irgendwie hatte ich sofort den Gedanken, da könnte ein liturgisches Fest sein.
Liturgisch ist der 2. Februar die "Darstellung des Herrn". Im Lukasevangelium wird erzählt von dem Tag, an dem das Jesuskind von seinen Eltern Maria und Josef zum Tempel gebracht wurde. Dem Brauch gemäß weihte man damals 40 Tage nach der Geburt das erstgeborene Kind Gott. Im Tempel erkannte ein alter Mann, ein Greis namens Simeon, als er das Jesuskind in den Armen trug, dass dieses Kind der erwartete Erlöser ist. Simeon sprach den großen Ausspruch: "Nun kann ich in Frieden gehen (sterben), denn meine Augen haben den Erlöser gesehen, ein Licht für alle Welt." (in Luk.2)
Simeon mit dem Jesuskind, eine ältere Blecharbeit, bemalt und mit echtem Blattgold gefasst |
So, und nun zurück zu meiner Rechnung:
Weihnachten minus 40 Tage - - da weiß ich von keinem Fest oder Feiertag. Ich intuiere.....
Da hab ich's!
11.November plus 40 ist 21.Dezember = Wintersonnwende!
Und was ist der 11.November? Das ist der Martinstag. Damals hat der heilige Martin von Tours seinen Mantel für einen frierenden Bettler in 2 Teile geteilt. Martin war zu der Zeit ein Soldat und teilte deshalb seinen Mantel mit einem Schwert. Diese Szene ist weltbekannt und wurde schon unzählige Male bildlich dargestellt.
Für unsere Kleinen ist der Martinstag ein ganz romantisches Licht-Laternen-Fest. Da kommt, wenn's dunkel wird, der berittene St.Martin auf den Dorfplatz und verteilt Lebkuchen und Süßigkeiten an die Kinder, die mit selbstgebastelten Laternen auf ihn singend gewartet haben.
Auch ich habe die Mantelteilung schon einige Male dargestellt. Hier eine lebensgroße Blechdarstellung. Diese Figur war vor einigen Jahren bei den sogenannten "Glückspferden" (Dori- Kunstaktion mit Kollnburg) in Kirchaitnach aufgestellt.
Der heilige Martin teilt seinen Mantel |
"Die Glückspferde" - - Januar 2016 |
Die Bezeichnung "Dunkle und helle Lichtmess" habe ich selbst erfunden, und werde die Ausdrücke demnächst patentieren lassen. Das erlöste Geld geht an Gelia! :) :) :)
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