√Ein Abschiedsgruß an Tante Ingrid

"Ich wär so gerne bei euch" sagte sie zum Abschied, als ich wenige Stunden vor ihrem Heimgang noch mit ihr am Telefon sprechen konnte.

 Zufällig waren alle Familienmitglieder im Stufferhaus anwesend und konnten noch ein paar Worte mit dir sprechen, liebe Tante Ingrid. Nun leuchtet eine Kerze vorm Haus und grüßt dein Sternchen, auf dem Onkel Werner gerne saß und zu uns hinab sah und grüßte, wenn du und ich bei einem Gläschen Sommerwein  gemeinsam auf der Stufferterrasse unter dem Sommernachthimmel saßen. - - -  

 Erst spät seid ihr euch begegnet, 20 Jahre Altersunterschied, Werner 60, du 40. Und daraus wurde eine, DIE ganz große Liebe. So wie dein Werner es sich gewünscht hat, bist du immer lebensbejahend geblieben und hast ihm Freude gemacht, auch wenn er nicht mehr "da" war. Er war trotzdem immer da, und du hast ihn  - nicht zu Unrecht - in deinen letzten Erdentagen deinen Schutzengel genannt.

Sommernächte im Gespräch unter dem Nachthimmel, Sonnentage mit lieben Menschen und mit deinen allerbesten FreundINNen, deine geliebte Familie. Gedichte und Geschenke zu Weihnachten aus dem fernen Leipzig. Kommentare und Gedanken von dir, die so viel gegeben haben. Alls zieht an mir vorüber, ist so nahe, bleibt bestehen wie Juwele in meiner Hand, Im Herzen. 

Besonders dein Blumengarten! Adelheid hat dich, als sie erfuhr, dass du heimgegangen bist, in diesem Blumengarten gesehen, mitten unter den bunten Tagesblümchen, die ihr von einer eurer Ungarnreisen mitgebracht habt, Dort wachsen sie wild auf trockenem schlechten Boden am Straßenrand, nun auch in deinem liebevoll gepflegten Garten. Zum Glück konntest du dieses kleine Erdenparadies noch im vergangenen Sommer an gute Menschen abgeben, die alles in deinem und Onkel Werners Sinne weiter wachsen und blühen lassen. Sie denken auch an dich und fragen dich sicher: "Sieh, geht es deinen Blumen nicht richtig gut unter unserer Pflege?"  Viele Jahre hast du euer gemeinsames Kleinod gepflegt und liebevoll begossen in all den trockenen Sommern der letzten Jahre.

Doch das Tragen der großen Gießkannen wurde dann doch irgendwann zu anstrengend. "Ich bin doch keine Achzig mehr!" sagtest du - inzwischen ein beliebter Spruch in der Familie!  :)

"Ich möchte doch noch ein bisschen leben." hast du zum Schluss noch gesagt. Widrige Umstände und verpasste Hilfe der Ärzte haben deine Körper aber dann doch zu sehr geschwächt, und so hast du dich dann doch verabschieden müssen, innig begleitet in schutzengelhafter Liebe von Gelias Sohn Bernhard

Ingrid - liebe, liebe Tante Ingrid, wir grüßen dich! Wir danken dir für alles! "Bis zum Wiedersehen" hast du gerne gesagt. Ja: bis zum Wiedersehen! Wir vermissen dich!




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