"Die Entschuldigung" - Temperafarben auf starkes Büttenpapier - 100 / 80 cm - gemalt 1997 |
Dieses Gemälde von 1997 habe ich vor 26 Jahren gemalt! Es war viele Jahre in der Galerie der Bayerwaldkünstler/innen in Lohberg Schwarzauer Haus ausgestellt. Da diese geschlossen wurde, holte ich das Bild im letzten Herbst ab. Was tun damit? Erst mal beiseite stellen.
Und siehe da: Heute taucht es wieder auf meinem Horizont auf. Einst sagte Gunther Böhmer (der Zeichner zu Hermann Hesse, Professor an der Kunstakademie in Stuttgart zu meinem inzwischen verstorbenen Künstlerfreund Christian Ullrich:
"Manche Bilder malen sich selber weiter."
Dass dies in der Tat WAHR ist, habe ich selber bei meinen Bildern schon einigemale erlebt..
Auf einmal sehe ich, wie brandaktuell das Bild ist.
Eigentlich ist der Himmel schwarz mit einem gelben Mond. Der tolle Baum-Effekt liegt an der Foto-Spiegelung, denn das Gemälde ist hinter Glas gerahmt. Könnte ich noch um-malen! |
Interpretation:
Ein edler Mann tritt in demütiger Geste zu einer Tür. Er ist ein einflussreicher Adeliger, ein König oder Prinz, ein großer Politiker, ein Staatsmann. Er hatte eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. Die Konsequenz der Entscheidung war Elend und Not im ganzen Land. Der Edelmann erkennt und bereut seinen Fehler. Nun geht er den schweren Gang zu einem Ort, wo er um Entschuldigung bitten möchte. Wird er erhört? Wird die Schuld von ihm genommen? Hat er die Möglichkeit mindestens einer teilweisen Wiedergutmachung? Ich sehe: Die Tür ist einen Spalt breit geöffnet. Goldenes Licht....
Bittere Reue erfüllt das Herz des einflussreichen Edelmannes |
Verbrannte Erde - Mütter und Großmütter in Trümmern und Armut |
Heute ein Zitat einer Musikerin im Klassik-Radio gehört:
"Auch von trauriger Musik kann ein großes Leuchten ausgehen."
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